Alles unter einem Dach

img-20230114-wa0002-1_266.jpg Familienfördergesetz Basis

Anfang November nahm das Beraterteam in einer Bürogemeinschaft im Ärztehaus in der Grochlitzer Straße in Naumburg seine Arbeit auf,-bestehend aus der Ehe-, Lebens-, Familien- und Erziehungsberatung sowie der Schwangeren- und Schwangerenkonfliktberatung des IB sowie der Sucht-und Schuldnerberatung der Diakonie. Eine Kooperationsvereinbarung sowie ein Rahmenkonzept bilden die Basis der Zusammenarbeit. Rechtliche Grundlage ist das seit 2015 gültige Familienfördergesetz des Landes Sachsen-Anhalt, das die verbindliche Zusammenarbeit der unterschiedlichen Beratungsstellen vorschreibt.

Anliegen sei es, Hemmnisse abzubauen, wie Diakonie-Chef Robin Knauf betont. „Vor allem für Klienten mit mehreren Problemlagen gibt es nunmehr nur noch ein Ziel, an dem sie von uns individuell beraten werden.“ Doch nicht nur die Resonanz auf den Tag der offenen Tür ist groß, die Zahl der Hilfesuchenden ist es auch. Und sie wächst. „Wir kommen an die Belastungsgrenze“, erzählt Suchtberaterin Susen Lups während der Vorstellung der einzelnen Bereiche des multiprofessionellen Teams.
Allein die Suchtberatung verzeichnete im vergangenen Jahr 1.811 Klientenkontakte und 246 Klienten, die über einen längeren Zeitraum betreut werden. Registriert wurden zudem 2022 insgesamt 453 Schwangeren- sowie 87 Schwangerenkonfliktberatungen. Zur Ehe-, Lebens-, Familien- und Erziehungsberatung kommen Klienten aus unterschiedlichen Generationen. „Wir haben niedrigschwellige Angebote im Rahmen der Frühen Hilfen, die sich an Eltern ab der Schwangerschaft bis in die ersten Lebensjahre des Kindes richten. Ich genieße die Vielfalt meiner Arbeit“, sagt Lebens- und Erziehungsberaterin Naomi Vogel. Die Zusammenarbeit, die in den Vorjahren bereits gepflegt wurde, aber nun an einem Ort vertieft werden soll, habe gut begonnen, wie Diakonie-Mitarbeiterin Jacqueline Haller unterstrich.
„Wir haben als Team zusammengefunden. Es läuft sehr harmonisch“, berichtet sie.

Mehrere Standortvorteile
Das neue Domizil der gemeinsamen Beratungsstelle zeigt sich mit hellen, freundlich ausgestatteten Räumen. Vollkommen neu ist ein Empfang, an dem die Klienten begrüßt werden. In einem Gruppenraum finden Gruppenangebote statt. In Regalen liegt Informationsmaterial zu verschiedenen Themen. Es gibt eine Spielecke für Kinder. Nach einer gemeinsamen Suche hatten sich bereits im Frühjahr 2021 beide Träger auf die Räume im Dachgeschoss des Ärztehauses verständigt. Bis zum Einzug im vergangenen Herbst – die Beratungsstelle des IB war zuvor am Jakobsring nahe der Vogelwiese, die der Diakonie in der Jakobsstraße ansässig gewesen – fanden vor Ort umfangreiche Sanierungsarbeiten statt. Nicht nur die Zentrumsnähe und Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr sprachen für den neuen Standort. Im Haus sind Arztpraxen und eine Apotheke ansässig. Ein Labor, die Sozialstation und das Ambulant Betreute Wohnen der Diakonie befinden sich ebenfalls in der Grochlitzer Straße und damit in Reichweite.