MZ: Diakonie in Zeitz erweitert ihre Beratungshilfe

Hilfesuchende aus Zeitz und Umgebung finden in der Stadt Zeitz ab sofort wieder mehr Unterstützung. Die gemeinnützig arbeitende Diakonie Naumburg-Zeitz GmbH, eine Gesellschaft des evangelischen Kirchenkreises Naumburg-Zeitz, hat in der Paul-Rohland-Straße 2 eine neue Beratungsstelle eröffnet. Dort sind ab sofort beziehungsweise in Kürze sowohl Sucht- als auch Schuldnerberatung zu finden und eine Ansprechpartnerin aus dem Bereich ambulant betreutes Wohnen.
Das Angebot erweitert und ergänzt die in dem Haus bereits vorhandenen. Zu finden ist dort zum Beispiel bereits die Schwangerschafts- und Schwangerschaftskonfliktberatung des deutschlandweit arbeitenden Vereins pro Familia, außerdem ist unter anderem eine Rechtsanwaltskanzlei angesiedelt.
Dass diakonische Beratungsarbeit in Zeitz Tradition habe, darauf verwies Siegfried Kosdon während der offiziellen Eröffnung der Beratungsräume. Kosdon ist Geschäftsführer der Diakonie Naumburg-Zeitz. Er sagte aber auch, dass das Angebot in den vergangenen Jahren ausgedünnt war. 2013 kam die Beratungsstellenarbeit in Zeitz ganz zum Erliegen. Allerdings konnte 2015 in der Friedensstraße wieder eine Suchtberatungsstelle eingerichtet werden. Aus diesen Räumlichkeiten ist die Diakonie mit ihrem Beratungsangebot nun ausgezogen und hat in der Rohlandstraße ein neues Domizil.

Allein im vergangenen Jahr haben Daniela Machner und Susen Lups, die Mitarbeiterinnen der Zeitzer Diakonie-Suchtberatungsstelle, 277 Menschen betreut. Es hat laut aktuellem Bericht, der Auskunft über die Arbeit der Beratungsstelle im Jahr 2018 gibt, 2 530 Kontakte gegeben, von denen etwa ein Drittel auf Absprachen mit Netzwerkpartnern zurückzuführen sind. Insgesamt haben die Mitarbeiterinnen 124 neue Klienten beziehungsweise Erstkontakte gezählt.
Allerdings haben deutlich mehr Männer als Frauen die Suchtberatung in Anspruch genommen. Aber: Die Frauen sind laut Bericht kontinuierlicher zu folgenden Beratungsgesprächen gekommen. „Obwohl nur 29 Prozent der beratenen Klienten Frauen sind, haben sie einen 40-prozentigen Anteil an den Gesamtkontakten“, heißt es im Bericht. Insgesamt haben 149 Personen, etwa zwei Drittel von ihnen Männer, den Beratungsprozess beendet.
Für etwas mehr als die Hälfte wird eingeschätzt, dass sie den Prozess der Beratungen am Ende in einem Zustand verlassen haben, der besser ist als am Beginn der Betreuung. „45,6 Prozent der Klienten beendeten die Beratung mit unveränderter Problematik“, heißt es. Ein Mann hat die Beratung mit verschlechterter Symptomatik beendet. Bei drei Männern wurde die Beratung nach einem neu aufgetretenen Suchtproblem im Verlauf des Beratungsprozesses beendet. Die Männer konnten nach der Rückfälligkeit nicht motiviert werden, die Beratungen fortzusetzen.

Beratungen finden montags bis freitags in der Zeit zwischen 8 und 16 Uhr statt. Für eine Beratung ist allerdings eine telefonische Anmeldung über die Nummer 03441/5 39 15 80 notwendig. Offene Sprechstunden ohne Anmeldung gibt es wochentags, außer mittwochs, von 9 bis 10 Uhr.

Text: Torsten Gerbank (Mitteldeutsche Zeitung)