Alkohol bleibt Hauptproblem

Quelle: dpa

Die zwei Mitarbeiterinnen der Zeitzer Suchtberatungsstelle der gemeinnützig arbeitenden Diakonie Naumburg-Zeitz GmbH arbeiten zeitlich gesehen an ihrer Leistungsgrenze. Im vergangenen Jahr haben insgesamt 277 Menschen die Beratungsstelle, die sich zu dieser Zeit noch in der Friedensstraße befand, aufgesucht. Damit verbunden waren laut Sachbericht für 2018 insgesamt 2.530 Kontakte - mit Süchtigen, Angehörigen und Netzwerkpartnern.
Damit hat laut Sachbericht für die Suchtberatung der Diakonie in Zeitz die Zahl der Kontakte eine Höhe erreicht, die nicht mehr steigerbar ist. „Ein weiterer Anstieg der Kontaktzahlen ist nicht realisierbar“, heißt es wörtlich. Zum Vergleich: Für 2016 stehen 1.604 Kontakte zu Buche, für 2017 immerhin 1.883.

Unter den 277 betreuten Klienten waren 153 Personen, mit denen bereits im Jahr zuvor gearbeitet worden ist. Die Zahl dieser Personen, die Bestandsklienten genannt werden, ist angestiegen - im Vergleich zu 2017 um 51. Diese Zahl und der Anstieg, so wird eingeschätzt, zeigen, dass sich die Diakonie-Suchtberatung in Zeitz, die nach mehrjähriger Pause 2015 wiedereröffnet wurde, etabliert habe.
Gesunken ist die Zahl der sogenannten Erstkontakte. 2018 hat es davon 124 gegeben, im Jahr davor waren es 144. 71 Prozent der Klienten waren Männer, 29 Prozent waren Frauen. Das Verhältnis ist laut Bericht nicht neu, sondern es war auch in den vorangegangenen Jahren nicht anders.

Wie in den Vorjahren ist Alkoholkonsum das Hauptproblem. 44 Prozent der Menschen, die im Vorjahr von der Zeitzer Suchtberatung betreut wurden, tranken so viel Alkohol, dass es problematisch wurde. Betroffen waren fast 50 Prozent aller beratenen Männer und 32 Prozent der beratenen Frauen. Bei 22 Prozent der Klienten gab es einen Mischkonsum. Ähnlich der Anteil der Frauen und Männer, die Diagnose Stimulanzien- beziehungsweise Crystalabhängigkeit besaßen.
„Insgesamt konsumierten am Standort Zeitz knapp elf Prozent der beratenen Männer und 46 Prozent der beratenen Frauen Crystal. Knapp ein Drittel aller Klienten ist im Alter zwischen 28 und 35 Jahre. Die 36- bis 45-Jährigen und die 46- bis 55-Jährigen bringen es jeweils auf 21 Prozent. 14 bis 17 Jahre alt waren zwei Prozent der Beratenen. 18- bis 21-Jährige hatten einen Anteil von sieben Prozent. 107 Männer und 42 Frauen beendeten 2018 ihre Zusammenarbeit mit der Suchtberatung. Bei etwas mehr als der Hälfte von ihnen hat es eine Verbesserung der Situation gegeben.

Die Suchtberatung der Diakonie ist in der Paul-Rohland-Straße 2 zu finden. Beratungen finden montags bis freitags in der Zeit zwischen 8 und 16 Uhr statt. Für eine Beratung ist allerdings eine telefonische Anmeldung über die Nummer 03441/5 39 15 80 notwendig. Offene Sprechstunden ohne Anmeldung gibt es wochentags, außer mittwochs, von 9 bis 10 Uhr. Informationen im Internet: www.diakonie-naumburg-zeitz.de (mz)

Text: Torsten Gerbank (Mitteldeutsche Zeitung)